PPHD

haptisch-akustischer Handscanner

Unser Anliegen ist es, blinden Menschen zu ermöglichen ihre Umwelt auf eine neue, eigene und deutlich reichhaltigere Art und Weise wahrzunehmen.

‚PPHD‘ steht für ‚Persistent Perception Haptical Display‘. Der Scanner wird kontinuierlich vor dem Körper geschwenkt. Auf diese Weise werden Informationen über das Nahfeld übertragen.  

Das aktuelle Modell dient als ‚proof of concept‘ und soll möglichst bald von blinden Probanden getestet und damit empirisch evaluiert werden. Das Modell soll zunächst der haptischen Forschung im Bereich der kognitiven Wahrnehmung und neuronalen Translation dienen.

Die Umgebung wird mit Abstandssensoren und Kameras erfasst und dann von einer Bildverarbeitungssoftware in Schwingungsmuster übersetzt. Diese Schwingungen sind in ihren Frequenzen und Intensitäten eindeutig differenzierbar und werden auf die Innenflächen der Finger übertragen. Mit Übung bekommt der Nutzer eine Vorstellung seiner Umgebung, kann Hindernisse frühzeitig erkennen und sich somit sicher orientieren.

Nach der Festlegung der technischen Komponenten entwickelten wir in mehreren Iterationen das aktuelle Modell. Dieses ist ergonomisch und für den 3D-Druck optimiert gestaltet und wurde auf die wichtigsten Merkmale reduziert.

Als Kooperationspartner und externer Gutachter konnte der Leiter des Haptiklabors des Universitätsklinikums in Leipzig, PD Dr. phil. habil. Dipl.-Psych. Martin Grunwald gewonnen werden. Der Scanner könnte dort universitär, mit geburtsblinden Personen zusammen, getestet werden.  

Die nächste Entwicklungsstufe des Modelles soll als Kooperationsentwicklung realisiert werden. Entwickler aus verschiedenen Branchen sollen dabei unterstützen, einen möglichst aussagekräftigen und robusten Forschungsprototypen zu fertigen. Mit Hilfe des Prototypen soll dann an mehreren psychologischen Instituten, im Rahmen einer Studie mit Probanden, geforscht werden. Untersucht werden soll u.a. die Funktion der neuronalen Translation und deren Optimierungsoptionen. 

Praxisnah könnten langfristig weitere Funktionen implementiert werden: Objekte, Texte, Verkehrsinformationen und Gefahren könnten auf Wunsch mittels Bildanalyse angesagt und Ziele mittels GPS und Ortung in öffentlichen Gebäuden zuverlässig erreicht werden.

Gemeinschaftsprojekt mit Tom Bade

Semesterprojekt 'The Extended Body' betreut durch Gastprofessor Julian Adenauer

PPHD in Videodemonstration ansehen bei Einfach genial (MDR Fernsehen)

siebtes Bachelorsemester Industriedesign